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Kunst und Marken – Zwei Welten vereinen sich

Wenn Künstler*innen und große Unternehmen gemeinsame Sache machen, dann sieht das nicht nur gut aus, sondern ist im besten Fall für beide Parteien von Vorteil. Wir haben uns die bedeutendsten Kooperationen der letzten Jahrzehnte mal genauer angesehen.

Wir alle erinnern uns vermutlich an die Zusammenarbeit des japanischen Modeunternehmems Uniqlo mit dem US-amerikanischen Künstler KAWS im Jahr 2019: Die Nachricht, dass der ursprünglich aus der Graffiti-Szene stammende Künstler mit der Brand kooperieren würde, sprach sich herum wie ein Lauffeuer und die T-Shirt-Kollektion war in Windeseile ausverkauft. Was erfolgreiche Markenkooperationen angeht, ist KAWS wirklich ein Profi: Unter anderem gestaltete er ein Plattencover für Kanye West, entwarf Sneaker für Nike und mehrere Streetwear-Pieces für Dior. Aber welche Vorteile bringt das Hand-in-Hand von Künstler*innen und großen Marken? 

Nicht nur im Fall von KAWS fördern spannende und innovative Synergien das Image. Neben der gegenseitigen Bedeutungssteigerung von Marke und Künstler*in, können sich aber auch die Käufer*innen über ihren Beitrag zur Kultur freuen. Wer möchte schließlich nicht einen aufstrebenden Star unterstützen und die eigene Solidarität durch einen Kauf ausdrücken? Für die Beteiligten, also Brand und Künstler*in, bietet die Zusammenarbeit im Idealfall neue Zielgruppen, kreative Ideen und innovative Perspektiven – was will man mehr? Kooperationen zwischen Kunstwelt und fremden Wirtschaftszweigen schaffen also einen klaren Win-Win-Effekt. Und wenn Kunst nicht nur inspiriert, sondern auch noch die Umsätze steigert und gut aussieht, darf dieser Trend gerne noch ein bisschen anhalten! Aber woher kommt eigentlich diese Form der Zusammenarbeit und seit wann kooperieren Künstler*innen und Konzerne? 

 

Andy Warhol – der König der Kooperationen

Wenn wir von Markenkooperationen sprechen, kommen wir um einen Künstler nicht herum: Andy Warhol. Er stand an vorderster Front der Stilrichtung Pop Art, die als Reaktion auf die konsumorientierte Popkultur entstanden war. Warhol und seine Kolleg*innen adaptierten unterschiedliche Konsumgüter in ihren Arbeiten, beispielsweise Coca Cola oder Campbells Tomatensuppe. Die Arbeiten verdeutlichten die enge Verbindung zwischen Kunst, Kultur, Konsum und Kommerz. Warhol war eng mit dem Modedesigner Yves Saint Laurent befreundet und malte mehrere farbenfrohe Porträts von ihm. Im Gegenzug bildete Saint Laurent in seiner 1966 veröffentlichten Kollektion die Pop-Art-Bewegung ab. Auch viele weitere Designer*innen haben Warhols Arbeiten in ihren Kollektionen präsentiert, darunter Gianni Versace, Jean-Charles de Castelbajac und Raf Simons. Man kann Warhol also ohne Zweifel als Lieblingskünstler der Modewelt betiteln.

Von Keks bis Catwalk

Herrmann Bahlsen – Kekskunst

So hübsch und auch so lecker: Die 1889 gegründete Hannoversche Keksfabrik H. Bahlsen, die wir alle noch heute aus dem Keksregal kennen, hat bereits um 1900 mit angesehenen Künstler*innen zusammengearbeitet. Diese gestalteten so unverwechselbare Keksdosen, dass sich das Unternehmen in den darauffolgenden Jahren schnell als Marke etablieren konnte. Die kunstvollen Verpackungen stellen nicht nur einen wichtigen Teil der Firmengeschichte dar, sondern spiegeln auch die ehemaligen Trends und Stilrichtungen anschaulich wider: Von Jugendstil über Funktionalismus bis hin zur Pop Art ist alles dabei. Für Hermann Bahlsen, den Gründer des Unternehmens, war Kunst nicht nur Gestaltungsmittel, sondern Teil des Gesamtkonzepts seiner Marke. Heute würde man diese Idee wohl als Corporate Identity bezeichnen.

Kai Imhof aka Raws - Den Lieblingskünstler im Computerspiel begegnen

Daddeln und gleichzeitig Kunst genießen? Was zuerst merkwürdig klingt, sieht in der Realität absolut überzeugend aus: Der Künstler Kai Imhof, der unter dem Pseudonym Raws arbeitet, hat 2018 für das Spider-Man-Spiel für die Playstation einige Graffiti entworfen. Diese sind im Spiel an die Mauern und Hauswände von New York gesprüht, zwischen denen Spider-Man umherflitzt. Wer hätte gedacht, dass eine Künstlerkooperation so cool aussehen kann? Übrigens ist Imhof auch mit weiteren Marken verbandelt: Zusammen mit dem Elektronikhersteller Teufel Audio hat der Künstler knallig bunte Soundboxen  kreiert, die an das typische Farbschema von Raws angelehnt sind. 

Kristina Suvorova – tragbare Kunst

Wenn Madonna einen deiner Entwürfe trägt, dann hast du es offiziell geschafft. So geschehen im Falle von Kristina Suvorova, die für das Label MONOSUIT Accessoires, Prints und Kleidungsstücke entworfen hat. Die Vorteile von Markenkooperationen sind für die Künstlerin ganz deutlich: „Wenn beide Seiten die richtigen Intentionen haben, bekommt man als Künstlerin die Chance, die eigene Arbeit einer viel größeren Zielgruppe zu präsentieren. Das ist meistens eine sehr wertvolle Erfahrung.“ Gleichzeitig betont Suvorova, dass ein Produktkauf direkte Auswirkungen hat: „Mit dem Kauf des Produkts zeigst du deine Unterstützung und Wertschätzung dem oder der Künstler*in gegenüber.“ Suvorovas monochrome Designs zeichnen sich durch skizzenhafte Muster und verspielte Motive aus – der Meinung war wohl auch Superstar Madonna und hüllte sich kurzerhand in das maßgeschneiderte „Princess Dress“ des weltweit operierenden Labels. Ein echter Prinzessinnenschlag. 

Dr. Martens – Zeichen von Rebellion (und Kunstverständnis)

Wir bleiben in der Welt der Mode und wandern etwas tiefer: Zum Schuh. Kaum ein Label ist so ikonisch wie Dr. Martens, die seit Jahrzehnten für selbstbewusste Träger*innen stehen. Im Jahr 1960 nahm es sich die britische Marke zum Vorsatz, ein bequemes Paar Schuhe für britische Arbeiter*innen zu entwerfen. Die niedrig geschnittene Version des Stiefels lief kurze Zeit später unter dem Namen 1461 vom Band. Die Docs stecken seitdem an den Füßen politischer Demonstrant*innen, Studierenden, Musikstars und jungen Menschen und haben sich über die Jahre zu einer Ikone der Rebellion und Kreativität entwickelt. Zur Feier des 60-jährigen Jubiläums des 1461 hat das Label drei junge Künstler*innen eingeladen, den Schuh als leere Leinwand für ihre Kreativität zu nutzen. Einer von ihnen war der Hamburger Künstler Bobbie Serrano, dessen Entwurf in schlichten Brauntönen gehalten ist die Freiheit des Künstlers und aller potenziellen Träger*innen widerspiegeln soll. Und das, obwohl sich Serrano die coolen Treter in seiner Jugend nie leisten konnte. So werden Künstlerträume war.

Politik, Konsum, Kommerz – Die Möglichkeiten sind endlos

Von der Straße in die Politik: Shepard Fairey

Der US-amerikanische Straßenkünstler Shepard Fairey ist für seine großflächigen Graffiti und bunten Illustrationen bekannt. Bereits mehrmals hat er bereits mit Z-Trip zusammengearbeitet, einem der führenden Musikproduzenten und DJs in den USA. In einer Reihe von Shows im Jahr 2008 unterstützte er in diesem Rahmen den Wahlkampf des Präsidentschaftskandidaten Barack Obama. Im gleichen Jahr schuf Fairey ein Plakat, das Obama und die Wörter „Hope“ und „Change“ zeigt. Mit Zustimmung der Wahlkampfbüros wurde der Entwurf, der ursprünglich gar nicht als Zusammenarbeit mit Obama geplant war, in kürzester Zeit eines der bekanntesten Symbole der Kampagne. Obama gewann das Duell und sein ikonisches Plakat ist mittlerweile in der National Portrait Gallery in Washington D.C. ausgestellt. Schön, wenn auch politische Botschaften durch Kunst bereichert werden können.

Voll gepunktet: Yayoi Kusama

Mit einer Kooperation so richtig punkten? Das hat Louis Vuitton schon häufig geschafft: Nachdem Marc Jacobs im Jahr 1997 die künstlerische Leitung des Konzerns übernahm, kooperierte das Label mit bedeutenden Künstlern wie Stephen Sprouse, Richard Prince oder Takashi Murakami. Besonders kunstvoll punktete Louis Vuitton jedoch erst 2012, als sich das Label mit der japanischen Künstlerin Yayoi Kusama zusammentat. Kusama, die durch ihre raumfüllenden Installationen bekannt ist, die sie über und über mit Tupfen bemalt, plante damals gerade eine große Retrospektive in der Tate London und im Whitney Museum in New York. Obwohl anfangs lediglich Installationen in ausgewählten Flagship-Stores und die Gestaltung von sechs Taschen-Klassikern geplant waren, kam es letzten Endes zur bis heute größten Kooperation von Louis Vuitton. Yayoi Kusamas Polka Dots zierten Taschen, Schuhe, Schmuck und Sonnenbrillen der Marke sowie zahlreiche Stores und Schaufenster von Louis Vuitton. Das Motto der Kollektion lautete übrigens „Forever Love“ – und wir sind ebenso verliebt in Kusama wie in diese erfolgreiche Zusammenarbeit.

Jeff Koons does it all!

Wer über Markenkooperationen spricht, darf Jeff Koons nicht unerwähnt lassen. Der US-amerikanische Künstler, dessen Werke oft als Kitsch verschrien sind, beherrscht die Gratwanderung zwischen Konsum und Kunst wie kein anderer. Mittlerweile gilt Koons als einer der höchstgehandelten lebenden Künstler unserer Zeit – und das machen sich die Konzerne gerne zu Nutze. Unter anderem designte Koons ein Rennauto für BMW, ein Plattencover für Lady Gaga und ein Etikett für einen Jahrgang des Weinguts Château Mouton-Rothschild. Auch für Louis Vuitton wurde der Künstler kreativ und entwarf Handtaschen für die französische Luxusmarke. Außerdem auf dem Programm: Eine Zusammenarbeit mit der Beauty-Brand Kiehl’s, Snowboards für Burton oder eine Schmuckkollektion mit Stella McCartney. Kaum ein Künstler hat es geschafft, sich so erfolgreich auf dem kommerziellen Markt zu platzieren. Eine Kooperation mit Jeff Koons gehört mittlerweile für viele Marken fast schon zum guten Ton.

Kunst für die Ohren: Andrés Ribón

Last but not least haben wir eine ganz aktuelle Künstlerkooperation für euch: Der international bekannte Künstler Andrés Ribón entwickelt die Trophäe für den deutschen Podcast Preis 2021. Da die Macher*innen und Inhalte der zahlreichen Hörformate so unterschiedlich sind, muss natürlich auch der dazugehörige Preis diese Vielfalt ausstrahlen. Ein Preis für Podcasts muss so besonders sein wie die facettenreiche Welt der Podcasts und ihre Macher*innen. Die verschlungenen Zeichnungen des von Andrés Ribón bestehen oft nur aus einer einzigen Linie und sind dennoch aussagekräftig und vielschichtig. Der Stil des Künstlers schlägt sich auch in der Gestaltung des Preises nieder: Der „Meister der durchgängigen Linie“ macht die begehrte Trophäe zu etwas ganz Besonderem! 

Zeit für ein Fazit

Die Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Künstler*innen und großen Marken sind schier endlos. Von der Keksdose über das Rennauto bis hin zur Handtasche ist nichts unmöglich. Wenn es gut läuft, kommen dabei sowohl Künstler*in als auch Konzern auf ihre Kosten, können ihren eigenen Stil beibehalten und von der Kooperation profitieren. Und am Ende ist dann eine dritte Partei ganz besonders glücklich: Wir, die Konsument*innen.

 

Foto: Daniel Hooper auf Unsplash  

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